Patentreffen in Passau

23. Oktober 2013

Zum Geburtstag eine Kuh oder Ziehe für Äthiopier

Plan-Aktionsgruppe stellt beim Patentreffen Projekt „Sinnvoll schenken“ vor

Von Theresia Wildfeuer

Das Projekt „Sinnvoll schenken“ hat die Aktionsgruppe Passau des Kinderhilfswerks Plan international auf einem Patentreffen vorgestellt, das im Gasthaus „Andorfer“ auf der Ries stattfand. Auch Erfahrungen mit Patenbesuchen und Briefkontakten kamen zur Sprache.

„Sinnvoll zu schenken ist eine tolle Idee“, sagte Yoke Beichele, zweite Vorsitzende der Plan-Aktionsgruppe. Das Projekt ermögliche, Freunden zum Geburtstag etwas zu schenken, das Kindern und ihren Familien in Entwicklungsländern weiterhilft, zum Beispiel eine Kuh oder Ziege. Diese Gaben für eine bessere Ernährung seien nicht nur für die Beschenkten sinnvoll, sondern auch für die Empfänger.

Man könne zum Beispiel einer Familie in Äthiopien eine Milchkuh schenken und sie so gleich mehrfach unterstützen, ergänzte Vorsitzender Martin Wenzl. Die Milch decke den täglichen Bedarf der Kinder. Die Eltern könnten ein Zusatzeinkommen erzielen. Es sei auch möglich, Hühner und einen Hahn für eine Familie in El Salvador, Impfungen gegen Hirnhautentzündung für Kinder in Burkina Faso, Aidsmedikamente oder ein Schul-Set für Kinder in Ruanda zu finanzieren. Schon mit kleinen Summen könne man etwas bewegen, zum Beispiel mit einer Geburtsurkunde, die drei Euro kostet. Kinder, die diese nicht haben, seien zum Beispiel von staatlichen Leistungen ausgeschlossen.

Plan bekannter zu machen und neue Paten zu werben sei Anliegen der Plan-Gruppe Passau, sagte Wenzl. Sie bestehe seit fünf Jahren. Paten seien alle, die dauerhaft und regelmäßig Geld für ein Kind und seine Dorfgemeinschaft spenden, um Leben zu ermöglichen oder den Lebensstandard zu verbessern. Plan Passau veranstalte zudem Aktionen, um Geld für Projekte in Ländern der sogenannten Dritten Welt zu erhalten. In den ersten beiden Jahren habe man 2600 Euro für ein Malaria-Hilfsprojekt in Sierra Leone gespendet. In den letzten beiden Jahren habe die Gruppe 2600 Euro für „Sinnvoll schenken“ gegeben.

Gute Einnahmen habe die Plan-Gruppe mit dem Verkauf von Strickwaren oder anderen Spenden auf dem Christkindlmarkt erzielt, berichtete Wenzl. Sogar auf der dreitägigen Messe „Fernweh“ in der Dreiländerhalle habe die Gruppe aufzeigen können, dass es Menschen in fernen Ländern gibt, denen es schlecht geht. Mit dem Verkauf auf Flohmärkten und mit Spendenbüchsen in Geschäften sei es zudem gelungen, Geld zu sammeln.

Ein besonderer Erfolg sei das Benefizkonzert in der Studienkirche mit einem indonesischen Chor aus 40 Sängern im letzten Jahr gewesen, resümierte Yoke Beichele. Sie gestalteten einen sehr schönen Abend mit klassischer Musik, Folklore und Tanz. Die Einnahmen in Höhe von 2000 Euro habe die Plan-Gruppe für Hilfsprojekte in Indonesien gespendet. Wenzl erzählte über sein Patenkind in Simbabwe, dem er eine Schulausbildung ermöglicht. Die Patenschaft kostet 28 Euro im Monat. Davon profitierten nicht nur das Patenkind und seine Familie, sondern auch die Dorfgemeinschaft, die Plan bei der Infrastruktur unterstützt.

„Da läuft das ganze Dorf zusammen“, erzählten Yoke und Tom Beichele, die ihre Patenkinder im Rahmen einer Urlaubsreise in Indonesien besuchten. Die Begegnung in dem Dorf aus 17 Bambushütten und einem Sanitärplatz habe in Begleitung einer Mitarbeiterin von Plan stattgefunden. Die Organisation betreibe ein kleines Büro vor Ort. Es sei nicht erwünscht, die Patenfamilie ohne Anmeldung aufzusuchen. Plan vereinbare mit der Familie einen Besuchstermin. Das Treffen finde an einem neutralen Platz statt. „Wir konnten sehen, dass das Geld ankommt“, sagte Yoke Beichele. Der Besuch habe sie motiviert, „etwas zu tun“, eine Aktionsgruppe zu gründen. Sie unterstützte bereits von 1994 bis 2006 ein Kind. Plan beendete die Patenschaft, weil sich die Lebenssituation der Familie verbesserte.

Die Plan-Aktionsgruppe ist am 28. November von 10 bis 20 Uhr auf dem Christkindlmarkt vertreten.